Buch-Tipps im April

Buch-Tipps von Salt on Wood

Drei Bücher, die ich in diesem Monat gelesen habe und unbedingt empfehlen möchte. Nicht nur Unternehmern, sondern jedem neugierigen Leser.


Verdammtes Land: Eine Reise durch Palästina von Andreas Altmann

Wahnsinns-Buch! Erschreckend, brutal ehrlich – und ohne den Pathos oder mahnenden Zeigefinger, den man sonst gerne bei so schwierigen Themen vorgesetzt bekommt. Ich war natürlich schon vorher ein großer Andreas-Altmann-Fan, da er meiner Meinung unglaublich gut schreiben kann und keine moralischen oder gesellschaftlichen Grenzen kennt. Der Mann probiert es einfach aus. Ähnlich hat er es bei seiner Tour durch die Konfliktregion gemacht: Er lässt in kurzen Absätzen (von 1/2 Seite bis maximal zehn) verschiedenste Menschen aus der Region (Palästinenser und Israelis) erzählen oder berichtet von den Erlebnissen, die ihm widerfahren sind. Altmann ist immer auch sehr persönlich, aber genau das macht es so verständlich und spannend. Für mich auch ein Augenöffner, dass sich die Region aus den im Buch beschriebenen Gründen (ganz oben: Religion, Tradition und Politik) leider nicht – vielleicht sogar niemals – zum friedlichen und gleichberechtigten Miteinander ändern wird.

Geht nicht gibt’s nicht! So wurde Richard Branson zum Überflieger

Verrückter Vogel, aber immens erfolgreich. Erst mit einer Studenten-Zeitung, dann mit seiner Marke Virgin, die er vom Platten-Laden über Musiklabel bis hin zu einer eigenen Fluglinie ausbaut. Mit Raketen geht es dann, wie wohl bei allen Milliardären, natürlich auch noch weiter. Nachahmenswert sind seine Gedanken zum Umweltschutz und Einsatz von Ressourcen sowie die Behandlung der Mitarbeiter. Das ist schon sehr vorbildlich und klingt nicht nach Pseudo-PR. Außerdem: Der Mann hat einfach eine unglaubliche Energie, die auch im deutschen Titel gut rüberkommt (Original: Screw It, Let’s Do It: Lessons in Life and Business). Ein kurzweiliges Buch, das eher auf die Motivation abzieht. Genau das schafft es aber exzellent.

Die Irren mit dem Messer: Mein Leben in den Küchen der Haute Cuisine von Verena Lugert

Eine erfolgreiche Journalistin, die schon immer gerne gekocht hat, wechselt mit Ende 30 ihren Arbeitsplatz. Und zwar richtig: Die Deutsche belegt einen Crash-Kurs in der renommierten Kochschule “Le Cordon Bleu” in London und fängt im Anschluss auf der untersten Küchenposition in einem Restaurant von Sterne-Schreihals Gordon Ramsay an. Immerhin ist der nur Besitzer, nicht Küchenchef. Dennoch geht es hier richtig hart zu. Spannend und sehr unterhaltsam zu lesen, wenn man ein Gastro-Fan ist. Und ich bin einer! Außerdem dürfte man nach der Lektüre gelernt haben, dass ein “teures” Essen im gehobenen Restaurant durchaus jeden Cent wert ist. Denn dahinter steckt wirklich verdammt viel Arbeit.

PS: Bücher sind dir zu teuer? Dann check mal deine Stadtbücherei aus. In so ziemlich jeder kleinen Stadt gibt es eine, in der du dir nahezu kostenlos (die Jahresgebühr beträgt maximal 20 Euro) unzählige Bücher ausleihen kannst. Ich mache das, seitdem ich ein Kind bin – und habe eigentlich nie damit aufgehört. Klar kaufe ich mir auch gerne mal ein Buch, aber eine Bücherei ist einfach ein besonderer Ort, der für alle erreichbar ist.