Nachhaltige Yogamatten aus recycelten Materialien

Die Gründerinnen von hejhej-mats

Aus Müll etwas Neues entstehen lassen: Die Mit-Zwanzigerinnen Anna Souvignier und Sophie Zepnik haben unter ihrer Brand hejhej-mats eine nachhaltige Yogamatte auf den Markt gebracht. Der Clou: Die verwendeten Materialien sind recycelt – und kehren im Anschluss auch wieder in den Kreislauf der Wiederverwertbarkeit zurück.


Salt on Wood: Erklärt kurz, was ihr macht?

Anna Souvignier und Sophie Zepnik: Wir entwickeln „closed-loop“ Yogamatten, das heißt, unsere Yogamatten sind aus recycelten Materialien produziert und auch wieder recycelbar. So schaffen wir einen geschlossenen Produktkreislauf und können komplett nachhaltige, stylische und hochwertige Yogamatten anbieten, aber gleichzeitig zum Erhalt unseres Planeten beitragen.

Salt on Wood: Gibt es andere Produkte, die ihr als Vorbild habt?

Anna: Uns hat das Australische Startup Seljak Brand inspiriert. Die Gründerin Sam Seljak hat zusammen mit uns in Malmö studiert. Sie produziert zusammen mit ihrer Schwester Closed-loop-Wolldecken und führt so ein Unternehmen, in dem Nachhaltigkeit tief verankert ist. Das Geschäftskonzept und die motivierte und engagierte Art der zwei Gründerinnen sind definitiv ein Vorbild für uns.

Finanzierung über Crowdfunding

Salt on Wood: Ihr habt in München Euer Startup gestartet. Ist die Stadt ein Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit?

Sophie Zepnik: Wir kamen im August letzten Jahres aus Schweden zurück nach Deutschland. Da wussten wir natürlich Anfangs nicht so recht, wo wir hingehen sollen. Letztlich wurde es dann München. Die Stadt gefällt uns beiden super gut und auch in Sachen Nachhaltigkeit tut sich da auf jeden Fall einiges. Zudem haben wir beide dort viele Freunde. Gerade am Anfang waren wir aber auch noch super viel unterwegs.

Salt on Wood: Was kosten eure nachhaltigen Matten?

Sophie: Unsere nachhaltigen und recycelten Yogamatten sind komplett made in Germany und kosten 129 Euro. Sie liegen damit in der Preisklasse für qualitativ hochwertige Yogamatten. Unsere Yogamatten sind Unikate, denn durch die benutzten recycelten Materialien in der Produktion unterscheidet sich jede Matte optisch minimal von der anderen.

Salt on Wood: Ihr setzt Crowdfunding ein und habt als Ziel 20.000 Euro gesetzt. Das habt ihr auch erreicht. Warum diese Art der Finanzierung und reicht das Geld denn?

Sophie: Crowdfunding sehen wir als super gute Möglichkeit, die Gesellschaft in das Start-up mit einzubeziehen. Man kann seine Idee und sein Projekt damit am Markt testen, wenn das ganze nicht geklappt hätte, dann wüsste man nun auch, dass man vielleicht an seinem Konzept etwas ändern sollte. Wir haben diese Zeit aber extrem für uns nutzen können, zum Beispiel haben wir durch unsere Kampagne wichtige Pressekontakte aufbauen können. Wir würden daher Crowdfunding auf jeden Fall weiterempfehlen, um den Start einer Unternehmung zu finanzieren. Man muss allerdings im Hinterkopf behalten, dass da viel mehr dahinter steckt als die meisten wohl denken. Wir haben monatelang hart gearbeitet und viel Vorbereitung reingesteckt, am Ende hat sich das alles aber auf jeden Fall gelohnt. Klar kann es sein, dass man an späterer Stelle vielleicht größere Summen benötigt. Für den Anfang reichen uns diese 20.000 Euro aber und wir hoffen, damit nachhaltig wachsen zu können.

Salt on Wood: Der Verkauf erfolgt überwiegend im Direktvertrieb über einen Webshop. Habt ihr beim Thema Versand auch eine Idee für Nachhaltigkeit?

Anna: Genau, geplant ist Anfangs direkter Vertrieb über den eigenen Online-Shop. Wir sind uns dem Thema Nachhaltigkeit und Versand auf jeden Fall bewusst. Deshalb haben wir uns beispielsweise dafür entschieden, dass wir für die Kosten nicht aufkommen. Das soll also den Kunden dazu bringen, sich über die negativen Konsequenzen im klaren zu sein. In der Zukunft ist auf jeden Fall auch geplant, über den stationären Handel zu vertreiben. Wir möchten mit ausgewählten, nachhaltigen Concept-Stores zusammenarbeiten, sodass Yogis auch die Möglichkeit haben, unsere Matten im Laden nebenan zu kaufen.

Salt on Wood: Wie ist das mit der Nachhaltigkeit, wenn die Matte irgendwann durch ist? Ab in den Restmüll?

Sophie: Die Matte ist am Ende ihres Produktlebenszyklus wieder recycelbar. Das heißt der Kunde kann die Matten zu uns zurückschicken, Versandkosten werden von uns übernommen und es gibt auch noch einen Rabattcode für die nächste Bestellung. Wir kümmern uns dann um das Recyceln.

Anna Souvignier: Die Resonanz war wirklich von dem ersten Tag an positiv

Salt on Wood: Wie war die Resonanz bisher auf die Matten und darauf, dass ihr euch selbstständig als Gründerinnen macht?

Sophie: Die Resonanz war wirklich von dem ersten Tag an positiv. Das war und ist auch auf jeden Fall immer ein Treiber, warum wir stets weitermachen. Bereits kurz nach der Idee haben wir diese in einem schwedischen Start-up-Center vorgestellt und unser Coach hat uns extrem motiviert. Zurück in Deutschland ging es dann mit dieser positiven Resonanz weiter: Viele Zeitschriften, Blogger und einzelne Personen haben uns angeschrieben und uns mitgeteilt, was für eine tolle Idee wir haben, aber auch wie mutig sie uns als junge Gründerinnen finden. Das macht uns wirklich unglaublich stolz und glücklich, und bestätigt uns in unserem Vorhaben, die Welt mit hejhej-mats ein Stück weit nachhaltiger zu gestalten.

 

Info: hejhej-mats

Die Vision von hejhej-mats ist es, die Menge an Plastikmüll auf unseren Planeten zu reduzieren und bewussten Konsum zu fördern. 1 Euro jeder hejhej-mat geht an die soziale Initiative Earthchild Project.